Leiharbeit und Arbeitnehmerüberlassung

Die Leiharbeit erfordert eine gut durchdachte Entscheidung seitens der Leiharbeitnehmer. Denn dieses Beschäftigungsverhältnis bringt neben einigen Vorteilen gewisse Herausforderungen mit sich, welche vornehmlich die finanzielle Stabilität und das soziale Zugehörigkeitsbedürfnis beeinflussen. Die neuesten gesetzlichen Vorschriften lassen hoffen, dass die Leiharbeit eine sichere und attraktive Variante für Arbeitssuchende sein wird. Wer eine Leiharbeit in Lübeck anstrebt, der kann sich hier einen Einblick verschaffen.

Leiharbeit und Arbeitnehmerüberlassung

Mit Leiharbeit zu mehr Jobstabilität

Unter Leiharbeit, auch Zeitarbeit genannt, versteht man ein Beschäftigungsverhältnis, an dem drei Akteure beteiligt sind. Es handelt sich erstens um den Leiharbeitnehmer, der einer befristeten Leiharbeit nachgeht. Er schließt seinen Arbeitsvertrag mit der Leihfirma ab, die wiederum den sogenannten Arbeitnehmerüberlassungsvertrag (AÜV) mit der Entleihfirma unterschreibt. Obwohl der Leiharbeitnehmer bei der Entleihfirma arbeitet, ist er mit der Leihfirma vertraglich verbunden.

Die rechtliche Grundlage für die Leiharbeit bildet das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Im Rahmen seiner letzten Änderung vom 1. April 2017 treten strengere Vorschriften in Kraft, deren primäres Ziel es ist, eine Festanstellung der Leiharbeitnehmer langfristig zu erleichtern. Die Höchstverleihdauer wird auf 18 Monate beschränkt. Zudem sind die Entleihfirmen dazu verpflichtet, "die gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit" nach neun Monaten zu gewährleisten.

Potential und Barrieren der Leiharbeit

Die Leiharbeit bietet einen relativ schnellen und unkomplizierten Einstieg ins Berufsleben. Damit ist sie besonders interessant für Langzeitarbeitslose, Geringqualifizierte sowie aus einer Arbeitspause zurückkehrende Personen. Jene Menschen, die lieber an kurzfristigen Projekteinsätzen teilnehmen und sich mehr Freiheit statt Jobstabilität wünschen, können ebenfalls von der Leiharbeit profitieren. Das gleiche betrifft Migranten, die ohne Ausbildung oder Anerkennung ausländischer Abschlüsse in den Arbeitsmarkt eintreten wollen.

Wer auf der Suche nach einer Leiharbeit in Lübeck ist, der sollte mögliche Nachteile in Betracht ziehen. Man muss vor allem mit dem geringeren Tariflohn in den ersten neuen Monaten rechnen. Es kann länger dauern, falls ein Branchenzuschlag ab der sechsten Beschäftigungswoche ausbezahlt wird. Außerdem erweist sich der Aufbau von Freundschaften am Arbeitsplatz als schwierig, weil der Einsatz während der Leiharbeit kurzfristig ist und den Standortwechsel nicht ausschließt. Die Festanstellung ist zwar möglich, aber ungewiss.

Empfohlene Sicherheitsvorkehrungen

Die Erfahrung zeigt, dass bei der Wahl der Leihfirma Vorsicht geboten ist. Der Grund dafür liegt in verhältnismäßig häufigen Missbrauchsfällen, die diesem Beschäftigungsverhältnis in der Vergangenheit einen schlechten Ruf beschert haben. Die Leiharbeit galt lange als Synonym für Arbeitsausbeutung und soziale Ungerechtigkeit. Dies hat sich aufgrund der AÜG-Reformen zum Positiven verändert, dennoch schadet eine Überprüfung der Leihfirma als potentiellen Arbeitgeber nicht.

Die Leiharbeit in Lübeck ist dann sicher, wenn die Leihfirma über die erforderliche Erlaubnis verfügt. Gleichzeitig stellen ihre Erfahrung auf dem Markt und Seriosität, transparente und verlässliche Arbeitsbedingungen wichtige Aspekte dar, die man bei der Suche nach der Leiharbeit nicht außer Acht lassen darf. Die Leiharbeit kann als Karrieresprungbrett dienen, vorausgesetzt, dass die Zusammenarbeit auf dem ehrlichen Verhalten zwischen den involvierten Akteuren beruht.