Schwer zugänglichen Boden vorbereiten

Um ein Grundstück eben und damit bebauungsfähig zu machen, gibt es viele Möglichkeiten. Es kann zudem sein, dass ein Grundstück sehr morastig ist, aber als Grundstück zur Bebauung freigegeben werden soll. Firmen, deren Gebiet der Spezialtiefbau ist, sind dabei in der Lage solche Grundstücke bebauungsfähig zu machen. Es handelt sich hier um Methoden der Bodenverbesserung, die ein Bauwerk grundsicher machen.

Schwer zugänglichen Boden vorbereiten

Warum die Bodenverbesserung?

Damit ein Bauwerk auf dem Grund und Boden letztlich sicher steht, ist es sehr wichtig, dass dieser Grund und Boden am Bauwerk selbst später keine Schäden verursacht. Ist der Boden morastig oder schon fast seeartig, bedarf es natürlich einiger Anstrengungen, um auch wirklich zu erreichen, dass dieser Boden letztlich dazu geeignet ist ein Bauwerk auszuhalten, das entweder in die Höhe oder in die Breite wächst, was den Grundriss angeht. Es sind einige Tonnen an Gewicht, die ein Boden aushalten muss, damit ein Bauwerk sicher steht und nicht absackt.

Das Verhindern des Absackens eines Bauwerkes ist dabei etwas, was nicht hinzunehmen bzw. zu verantworten ist. Diese Gründe führen dazu, dass eine Bodenverbesserung mit Tiefgründung und Pfahlgründung von einem Unternehmen aus dem Bereich des Spezialtiefbaus vorgenommen werden muss. Die Bodenverbesserung umfasst jedoch noch viel mehr. So zum Beispiel den Aushub von kontaminiertem Bodenmaterial, welches zu entsorgen ist. Für verschiedene Stoffe, die sich als belastendes Material im Erdreich befinden können, gibt es dabei Grenzwerte. Diese Grenzwerte umfassen sowohl den Gesamtgehalt als auch den wasserlöslichen Anteil an möglichen Schwermetallen, die im Boden enthalten sind. Denn auch auf mit Schadstoffen belastete Böden dürfen keine Bauwerke errichtet werden. Dabei ist jedoch zu unterscheiden, dass mit Schadstoffen belastete Böden, auf denen kein Bauwerk stehen könnte, in der Regel nicht als instabil gelten. Anders sieht es in Regionen aus, die von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogen sind und dessen Untergründe aus diesem Grund feucht sind.

Es gibt bei Tief- und Pfahlgründungen natürlich Grenzen, an welchen Orten möglicherweise die Errichtung eines Bauwerks nicht möglich ist. Dies gilt vor allem für Moorgebiete. Denn deren Trockenlegung ist nicht nur fast unmöglich, sondern auch wenn es sich nur um ein kleineres Moorgebiet handelt, sehr teuer. Bei der Bodenverbesserung muss auf jeden Fall immer der Kostenfaktor im Blick behalten werden. Denn eine Bodenverbesserung - ob durch die Abtragung von kontaminiertem Boden, durch Tiefgründung oder durch die Variante der Pfahlgründung - kann den Bau eines Gewerks egal, ob Wohnhaus, Fabrikgebäude oder einer eigentlich einfachen Halle / Scheune erheblich verteuern.

Tiefgründung durch Pfahlgründung - Bodenverbesserung Verfahren

Bei einer Tiefgründung handelt es sich um ein Bauverfahren, das mit der sogenannten Flachgründung verwandt ist. Bei diesem Bauverfahren werden die Bauwerkslasten nicht direkt unterhalb des Bauwerks in den Untergrund geleitet. Durch Pfähle werden diese Lasten tiefer in die Erde abgeleitet und erst dort abgetragen. Dieses Bauverfahren wird dann angewandt, wenn die oberflächennahen Schichten als nicht tragfähig genug gelten. Bei der Tiefgründung gibt es verschiedene Materialen, die für die Pfähle verwendet werden. Gängig sind Holz und Stahl, aber auch Beton, Stahlbeton sowie Spannbeton und auch der Stahlfaserbetonpfahl findet bei einigen Bauwerken Verwendung. Die Fachleute vom Spezialtiefbau sind mit diesem Bauverfahren vertraut und wenden je nach Untergrund verschiedene Einbringungsarten für die Pfähle an.

So werden die Pfähle zum Beispiel in den Boden gerammt, aber auch in den Boden gerüttelt, durch Einspülen eingebracht oder durch Bohrlöcher bzw. durch Druck in den Boden eingebracht. Bei der Pfahlgründung kann es sich um Einzelpfähle, wie Monopile im Offshore-Bereich, die vertikalen Lasten abstützen oder um Pfahlroste, wie sie bei großen Bauwerken verwendet werden, handeln. Speziell bei einer Erddruckbelastung werden auch Pfahlwände verwendet. Die Experten des Spezialtiefbaus wissen welche Art von Tiefgründung erforderlich ist, um ein Bauwerk einen sicheren Stand zu verleihen.

Pfahlgründung ist weit verbreitet

Die Tiefgründung hat in vielen Regionen der Welt regelrecht Tradition bzw. ist Bestandteil der Baukultur. Grund dafür ist zum Beispiel in Asien, dass dort auch an bzw. auf Flüssen oder Seen gebaut wird. Berühmte Pfahlbauten von indigenen Völkern dienen den heutigen Spezialtiefbau-Experten sogar als Vorbild. Hierzu gehören die Pfahlhäuser in Bangkok ebenso wie auch die Pfahlbauten in Hongkong.

Und auch in Europa, zum Beispiel in der Schweiz, wurden schon vor hunderten von Jahren Pfahlhäuser errichtet. Ein Beispiel, wo man Pfahlbauten aus der Zeit von vor sechstausend Jahren sehen kann, sind die Steinzeithäusern des Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee. Eine Bodenverbesserung im Sinne der Errichtung eines Bauwerks, das einseitig nicht absackt, war und ist zum Beispiel in schweizerischen oder österreichischen Bergdörfern nicht möglich. Daher werden Pfähle dazu genutzt, die Unebenheiten des Bodens auszugleichen.

Ein weiteres Beispiel, wo die Pfahlgründung Anwendung findet, ist der Bau von Bootsschuppen. Diese ragen in der Regel mit dem Eingangsbereich in den Uferbereich. Die Pfähle werden dabei in den See- bzw. Teichgrund getrieben. Pfahlroste dienen dabei als Auflage für das Mauerwerk des Bauwerks. Besonders Holzpfähle gelten als nachhaltig und vor allem sinnvoll und sind auch haltbar, wenn sie dauernd im Wasser stehen.

Bis heute gibt es unbeschädigte Pfähle, die aus römischer Zeit stammen. Pfahlbauten wurden und werden dabei nie dort errichtet, wo es Wasserwechselzonen gibt, also Standorte mit wechselnden Grundwasserständen. Grund dafür ist, dass die Holzpfähle durch den wechselnden Wasserstand eher verrotten. Eine vorgenomme Tiefgründung - ob aus Holz oder Stahl - erfordert grundsätzlich eine regelmäßige Überwachung bzw. Wartung. Pfahlgründungen aus der Vergangenheit sind hier besonders gefährdet. Denn durch regulierende Maßnahmen wie die Begradigung von Flüssen etc. kann es zu Schäden an den Pfählen kommen. Vor allem bei Holzpfählen kann dies vorkommen. Ein Beispiel dafür ist die größte Pfahlgründung, die es auf der Welt gibt - in der Lagunenstadt Venedig.