Professionell den Keller trockenlegen

Ein feuchter Keller mit nassen Wänden oder nassem Fußboden ist ein verbreitetes Problem. Die Feuchtigkeit im Keller ist nicht nur unschön, sondern gefährdet die Gesundheit und beschädigt das Mauerwerk. Die Ursachen können vielfältig sein und sind in jedem einzelnen Fall unterschiedlich. Man muss den Ursachen auf den Grund gehen, eine individuelle Lösung finden und nach einem durchdachten Sanierungskonzept professionell vorgehen. Durch spezielle Messungen und eine umfassende Analyse der Schadensursache stellt man fest, warum und wo das Wasser in den Keller eindringt und welche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, um den Keller zu entfeuchten, trockenzulegen, die Feuchtigkeitsursachen effektiv zu bekämpfen und Folgeschäden zu vermeiden.

Professionell den Keller trockenlegen

Symptome, Ursachen und Sanierungsmaßnahmen für feuchte Keller

Feuchte Wände und nasser Boden sind nur die Symptome bzw. die Folgen des Problems. Im ersten Schritt muss man die Ursache der Feuchtigkeitsbildung finden. Die Feuchtigkeit kann vom Grundwasser, durch Rohrbruch oder durch eine undichte Stelle in den Keller und ins Mauerwerk eindringen. Die drei häufigsten Ursachen für Feuchtigkeitsbildung im Keller sind:

  • Aufsteigende Bodenfeuchtigkeit (Grundwasser)
  • Seitlich eindringende Feuchtigkeit (Sickerwasser)
  • Kondensationsfeuchte (Kondenswasser, z.B. durch fehlendes oder falsches Lüften)

Zu Symptomen gehören muffiger Geruch, feuchte Wände, Schimmel, nasser Boden und abblätternder Putz. Typische Symptome, mögliche Ursachen und passende Sanierungsmaßnahmen, um die Kellerwand zu trocknen und den Keller zu entfeuchten, sind wie folgt:

  • Bodenfeuchtigkeit (Grundwasser) steigt aus dem Fundament durch Kapillare ins Mauerwerk auf. Kelleraußenwände sind besonders feucht. Die horizontale Feuchtigkeitssperre (Horizontalsperre) fehlt, ist fehlerhaft oder beschädigt. Eine Sanierung der Horizontalsperre ist zum Kellerwand trockenlegen notwendig.
  • Bodenfeuchtigkeit (Sickerwasser) dringt seitlich durch Kapillare in die Kelleraußenwände ein. Die Außenwände sind besonders feucht. Eine Abdichtung der Rohre, Kabel und ebenso der Außenwände ist notwendig.
  • Es befindet sich Wasser im Keller. Es sind Risse in der Abdichtung des Übergangs zwischen der Bodenplatte und der Kellerwand (Hohlkehle). Die alte Hohlkehle muss zum Kellerwandtrockenlegen erneuert werden.
  • Es gab einen Rohrbruch, Schäden am Mauerwerk, ein angestiegener Grundwasserspiegel nach starkem Regen, undichtes Regenfallrohr oder eine defekte Pumpe. Durch Druckwasser wird eine Kellerwand schlagartig nass. Die Ursache des Druckwassers muss identifiziert, lokalisiert und beseitigt werden, um den Keller zu entfeuchten.
  • Es besteht Kondenswasser durch Abkühlung der warmen feuchten Luft auf kalten den Kellerwänden und dem Boden. Es herrscht ein muffiger Geruch und Schimmelbildung im Kellerraum. Es ist notwendig, den Keller zu entfeuchten und die Kellerwand zu trocknen. Mit Lüftungstechnik wird der Keller entfeuchtet und die Kellerwand trockengelegt.

Horizontale und vertikale Abdichtung

Die horizontale Abdichtung (Horizontalsperre) blockiert das Aufsteigen des Grundwassers durch die Kellerwände in den Keller. In Altbauten sind häufig keine Horizontalsperren vorhanden. Auch eine alte eingebaute Horizontalsperre könnte Material- / Konstruktionsmängel aufweisen und ihre Wirksamkeit verlieren. Ist die Horizontalsperre nicht funktionstüchtig oder fehlt komplett, muss diese erneuert bzw. neu eingebaut werden. Zum Kellerwandtrockenlegen benutzt man dabei als Isolierungsmaterial Edelstahlplatten oder Bitumenbahnen.

Die vertikale Abdichtung (Vertikalsperre) schützt gegen seitlich eindringende Feuchtigkeit. Als eine effektive Maßnahme der Vertikalsperre gilt die Freigabe der Kelleraußenwände, deren neue Isolierung gegen Feuchtigkeit und abschließend eine gründliche mehrschichtige Putzsanierung von innen. Die Vertikalsperre besteht aus mehreren Schichten und schützt die Außenwände von Boden bis zum Sockel vor dem Eindringen der Feuchtigkeit. Dafür werden moderne Abdichtungen aus einer Bitumen-Kunststoff-Mischung verwendet. Das Mauerwerk wird freigelegt und getrocknet, der alte Putz wird entfernt. Nach Auftragen der Sperrgrundierung und Verputzen werden die Abdichtung und dann die Perimeterdämmung ausgeführt.

Verfahren zur Mauerentfeuchtung und Trockenlegung feuchter Keller

Der Feuchtigkeitsgehalt und die Konzentration von Salzen im Mauerwerk werden mit Hilfe von Mauerproben ermittelt. Gegen permanent aufsteigende und eindringende Bodenfeuchte muss die Horizontalsperre mit einem der folgenden Verfahren zur Mauerentfeuchtung installiert bzw. erneuert werden:

Injektionsverfahren (am häufigsten eingesetzt): Die Wände werden direkt über dem Boden mit ca. 15 cm Abstand aufgebohrt und ein Abdichtungsmittel in die Löcher eingebracht. Das Abdichtungsmittel füllt die Poren des Gesteins, so dass sich die im Mauerwerk vorhandenen Poren verschließen und kein Wasser von unten eindringen kann.

Mechanisches Verfahren (sehr aufwendig; problematisch für die Statik): Isolationsplatten werden horizontal in die Mauer eingebaut. Die Mauer wird horizontal durchsägt und Metall- oder Kunststoffplatten werden in die Mauer eingeschlagen.

Elektrophysikalisches Verfahren (selten zum Kellertrockenlegen verwendet): Einsatz elektrischer oder elektromagnetischer Verfahren, ohne mechanische oder chemische Eingriffe am Mauerwerk.

Auswahl eines passenden Verfahrens zur Kellersanierung

Die Trockenlegung, Mauerentfeuchtung und Sanierung eines Kellers sind notwendige, aber arbeitsaufwendige und kostspielige Maßnahmen. Das Verfahren, der Aufwand und die Kosten hängen direkt vom jeweiligen Problemfall ab, den man lösen muss, sowie von dem Budget und der gewünschten Nutzung des Kellerraums. Den Sanierungsplan und die Eigenleistungen bespricht man mit einem spezialisierten, zur Durchführung der Kellersanierung beauftragten Unternehmen. Das Unternehmen ist zuständig für eine fachgerechte, professionelle Ausführung der vertikalen und horizontalen Abdichtung der Kellerwände.

Bei Auswahl eines passenden Verfahrens zur Mauerentfeuchtung, zum Kellerentfeuchten, Kellerwand trocknen und Kellerwandtrockenlegen werden die Ergebnisse der Untersuchung und Analyse herangezogen sowie die folgenden Faktoren beachtet:

  • Alter und Bauweise des Gebäudes
  • Art der Mauer
  • Benachbarte Bauteile
  • Größe des Kellers
  • Mauerdicke
  • Porositätsgrad des Mauerwerks (in Prozent)
  • Zustand des Mauerwerks und der alten Isolierung (der vorhandenen Horizontal- / Vertikalsperre)

Nachdem die notwendigen Feuchtigkeitssperren angesetzt wurden, beginnt man mit der Trocknungsphase, um die Kellerwand zu trocknen und den Keller zu entfeuchten. Das Kellerentfeuchten funktioniert durch Trocknen der feuchten Wände und wird mit Lüften und Heizen unterstützt. Für einen langfristig und beständig trockenen Keller ist es wichtig, den Keller von unten, innen und außen richtig und sicher abzudichten und die Kellerwand zu trocknen.

Rasches Handeln bei feuchten Kellern

Ein feuchter Keller ist sehr kritisch für den Zustand des Hauses und schädlich für die Gesundheit. Bei einem feuchten Keller muss man schnell Gegenmaßnahmen ergreifen, um den Keller zu entfeuchten. Für jedes Feuchtigkeitsproblem ist es wichtig, eine richtige Lösung zu finden und diese umzusetzen. Keller entfeuchten ist eine komplexe Aufgabe, die man am besten einem spezialisierten und zertifizierten Profibetrieb überlässt. Die ausgewählte Lösung soll nicht nur kostengünstig sein, sondern muss dauerhaft und effektiv funktionieren. Die Arbeiten wie Mauerentfeuchtung, Trockenlegung und Kellersanierung erfordern Fachkompetenzen und Know-how eines Spezialisten und müssen professionell, fachgerecht und mit Einhaltung der Bau- und Abdichtungsnormen wie DIN 18533 ausgeführt werden.

Die Untersuchung eines komplexen Falls, Messungen, Analyse und Anwendung eines Verfahrens zur Mauerentfeuchtung sollte man einem spezialisierten Sanierungsfachbetrieb überlassen. Nach Absprache mit dem beauftragten Unternehmen kann man einzelne Arbeitsschritte, wie z.B. den alten Putz abschlagen, selbst ausführen. Dadurch spart man Sanierungskosten. Von einer kompletten Kellersanierung in Eigenregie ist jedoch generell abzuraten.